5:15 Uhr: Heute Morgen ist ein kalter morgen. Doch die Vögel beginnen zu zwitschern. Nachdem ich mir mehrere Schichten Kleidung angezogen habe, gehe ich raus. Der Morgen riecht gut, so frisch.
Der große, runde Mond scheint vom Westen her und im Osten lässt sich der Sonnenaufgang erahnen. Leise beginnen die Osterglocken zu läuten und werden mit jedem Schritt lauter, bis ich auf unserem Kirchplatz in ein knackendes, loderndes Feuer schaue.
Mit Taizéliedern und der Ostergeschichte werden wir auf den heutigen Tag eingestimmt.
Eine Aussage bleibt hängen: Ostern bedeutet Neuanfang; Ostern heißt, dass etwas - für uns unvorstellbares – wahr geworden ist: Jesus hat den Tod überwunden. Der massige Stein vor dem nun leeren Grab ist weg gerollt und zwei Lichtgestalten treten auf die nach Jesus suchenden Frauen zu.
Was ist unser großer, schwere Stein, der zur Seite gewälzt werden muss, damit unser Wunder - ein Neuanfang, Licht im Dunkeln - bei uns, möglich ist?
Jesus hat es geschafft! Er ist auferstanden!
Auch uns ist es möglich alte Gewohnheiten, Ansichten oder lähmende Einstellungen zu überwinden und Licht in unser Leben zu lassen. Ich bin kein perfekter Mensch und habe auch dunkle Seiten, gegen die ich immer wieder ankämpfe.
Doch heute morgen bekomme ich eine Ahnung, was Ostern noch bedeuten kann. Es ist immer auch eine Chance den Mut zu fassen und darauf zu vertrauen, dass in unserem Leben unvorstellbares möglich ist.
In der Zwischenzeit färbt sich der Himmel vom Morgenlicht rot. Es wird heller.
Wir stehen mit Tee und Kaffee uns wärmend am niedergebrannten Feuer und unterhalten uns. Eine Dankbarkeit breitet sich in mir aus. Ich habe hier Menschen gefunden, die mich wahrnehmen und eine geistliche Heimat gefunden.
Etwas, was ich lange nicht für möglich gehalten habe, ist wahr geworden.
Jesus ist auferstanden!
Ich wünsche euch ein gesegnetes Osterfest.
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