Im Wandel

Seit Tagen fühle ich mich so, als würde ich auf etwas warten.
So ein kribbeliges Gefühl, gepaart mit Vorfreude, aber auch etwas mulmig.
Ein diffuses Gefühl, schwer zu greifen, schwer in Worte zu fassen.

Ist es, weil meine zwei Kinder eine Klasse hoch rutschen und mein Kleines nun zum Eichhörnchen im Kindergarten wird?
Oder der nahende Herbst, den ich mit seinen Winden, dem bunten Laub der Bäume und den Herbstfrüchten so liebe?
Möglicherweise die Spannung vor der Bundestagswahl mit der Hoffnung, sie wird doch noch eine Wende - sozial, ökologisch, wirtschaftlich – bringen?
Oder Corona? Die Frage, wie wird die vierte Welle?
Vielleicht ist es auch mein bevorstehender „Rooted“-Kurs, bei dem ich mich 10 Wochen ganz intensiv in einer Kleingruppe, initiiert von meiner Herzensgemeinde, den Jesus Freaks Stuttgart, mit Jesus beschäftigen möchte? 10 Wochen intensive Jesus-Zeit!

Sie lässt sich schwer erklären. Diese Spannung in der Luft.
Auch wenn bei mir dieses Jahr kein Kind eingeschult wird, fiebere ich mit den anderen mit.
Der Sohn meiner Freundin kommt in die erste Klasse. Der letzte kleine von ihr, der nun dem Kindergarten entwachsen ist.
Ach, ich weiß noch, wie wir uns kennen lernten: Sie war gerade schwanger mit ihm und meine Große in den Kindergarten gekommen. Jetzt marschiert dieses kleine Kindlein - „Ich bin überhaupt nicht klein“ höre ich ihn rufen – in die Schule.

„Kinder werden groß, man hat sie lieb und lässt sie los...“ singt eine Stimme in meinem Kopf.
Jedes Jahre, spätestens nach den Sommerferien, zeigen uns die Kinder, dass es keinen Stillstand gibt. Unser Leben funktioniert, weil wir den Wandel zu lassen, mit gehen und damit auch positiv in die Zukunft blicken. Weil wir den Mut haben neues zu wagen.
Aus der Komfortzone raus – rein ins Abenteuer Leben!

In der Bibel gibt es einige mutige Menschen, die sich mit Gott oder mit Jesus auf den Weg gemacht haben. Für sie war dieser Weg häufig ins Ungewisse. Ich kann zumindest erahnen, wie es werden wird und geben nicht all meine Sicherheiten auf. Ganz im Gegensatz zu den Fischern beispielsweise in Matthäus 4, 18-22. Die nach Jesu`s Aufforderung alles stehen und liegen lassen,um Ihm zu folgen. Solche Geschichten lassen mich immer nachdenklich werden: Wäre ich auch bereit, alle Sichheiten über Bord zu werfen, um Jesus zu folgen?

Gespannt blicke ich den nächsten Wochen und Monate entgegen: Werden meine Kinder gute Weggefährten in der Schule und im Kindergarten haben? Wird ein Adventsmarkt möglich sein? Wird es doch noch einen grünen Ruck durchs Land geben? Werde ich mich in den 10 Wochen intensiv auf Gott einlassen können und den Alltag nebenbei meistern?

Jetzt genieße ich erst mal meine Tasse Kaffee, schaue den sich wiegenden Zweigen an den Obstbäumen unserer Nachbarn zu und beobachte den Regen durch`s Fenster.

Für die kommenden Wochen wünsche ich mir für euch und uns alle, dass wir diese kribbelige Zeit genießen und darauf vertrauen, dass am Ende etwas Gutes herauskommen wird.


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