Novembertag

Grau sieht der Himmel heute aus. Nebel liegt überm Land. Viele der Bäume haben keine Blätter mehr. Eine Krähe setzt sich auf den Baum vor das Fenster und lässt sein „Krakra“ durch den Nebel schallen.

Ich zünde eine Kerze an, lege noch einen Scheit Holz im Ofen nach und setzt mich eingehüllt vom Wollpulli und Teeduft auf mein Sofa. So ist es gemütlich und der Nebel, die Feuchtigkeit und Kälte machen mir nichts aus. Im Gegenteil, sie sind willkommen.

Doch meine Gedanken schweifen weiter und bleiben nicht in meinen vier Wänden, der vermeintlich "heilen Welt". Sie wandern weiter, sehr weit, bis nach Ägypten.

Der COP 27. Unser Klima. Unsere Welt.
Die wundervolle Erde mit den vielfältigen Pflanzen und erstaunlichen Tieren aller Art.
Artensterben. Waldbrände. Überflutungen. Dürre.
Die größer werdende Schere zwischen Arm und Reich.
Hunger. Krieg. Gewalt. Not. Notstand.
Eine gespaltene Gesellschaft und hilflos erscheinende Politiker.
Reden. Rettungsfonds. Versprechen. Enttäuschungen. Resignation.
Das Ende?

Was wird kommen?

Draußen reißt der Nebel auf, die Sonne strahlt durch die Wolken. Sachte bläst der Wind durch den Baum und lässt die letzten goldenen Blätter durch den Garten tanzen.

In der Stille kriecht ein Gebet zu Gott:

Nur du, mein Gott, weiß, was kommen wird. Deine Liebe zu uns ist so unbegreiflich groß, dass wir uns sicher sein dürfen, dass du uns durch diese Krise begleiten wirst und wenn es darauf ankommt auch trägst. Vater sei du dort, wo Not und Ungerechtigkeit ist und schaffe recht. Sei du bei denen die Entscheidungsträger sind und lass sie weise handeln, lass sie Versprechen einlösen. Schenk den Menschen Mut aktiv für all das Leben auf der Erde zu werden. Hilf uns die Artenvielfalt zu erhalten im Tier- und Pflanzenreich.
Trotz allem möchte ich dir danken, für deine Liebe, deine Gnade, derer wir sicher sein können und deiner Barmherzigkeit uns Menschen gegenüber.

Und während ich noch bete, breitet sich ein Frieden aus. Ein Frieden der stärker ist als die Sorgen. Ein Frieden, der mir Sicherheit gibt: Wir sind nicht alleine. Egal was kommen mag. Gott bleibt!

Amen


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