Es herbstelt!
Keksduft steigt mir in die Nase. Die Kinder backen.
Ich sitze mit einer Tasse Tee im Sessel und beobachte,wie die Regentropfen Laufspuren am Fenster hinterlassen.
Unseren Aktivitätsplan für die letzten Urlaubstage mussten wir ganz schön kürzen aufgrund des Wetters: Tageswanderungen gehen nicht, weil es nicht einen ganzen regenfreien Tag gibt und nochmal irgendwo spontan zelten, lassen das Wetter und die Temperaturen auch nicht so zu.
Klar, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
Doch nach unserem Magen- Darm-Infekt in unserer Italien Urlaubswoche, sind wir nicht erpicht nochmal krank zu werden. Zumal ich immer noch etwas schlapp bin.
Genau, wir waren doch in Italien.
Es war die richtige Entscheidung: der Comer See mit dem warmen Wasser, die Berge ringsherum, Sonne meist pur und Temperaturen, die über 30 Grad lagen und ein laues Lüftchen aus den Bergen – SOMMER!!
Dazu kam die fremde Sprache für unsere Kinder, die noch nie außerhalb der Grenzen deutschsprachiger Länder waren.
In nur kurzer Autofahrtzeit (7 Std. inklusive mehreren Pipi-Pausen), fühlten wir uns richtig im Urlaub angekommen. Kindererinnerungen wurden bei mir wach. Ich habe es genossen, mit den Kindern durch die kleinen verwinkelten Gässchen in dem italienischen Städtchen zu laufen; das „buon giorno“ zu hören und am Ende der Woche begrüßten so auch unsere Kinder und riefen beim Verlassen von Läden „arrivederci“ über die Schultern.
Die erste Woche waren wir mit unserem Zelt und meinen Eltern unterwegs. Anschließend sollte es in die Toscana mit Freunden in ein uriges Selbstversorger Haus gehen.
Bereits nach drei Tagen hatten unsere Kinder eine Nacht durch gespuckt. Yeah! Wir dachten es käme vom zu viel geschluckten Seewasser.
Doch so richtig besser wollte es zwei unserer Kinder auch nach weiteren drei Tagen nicht gehen. Dann hat es noch meinen Mann erwischt und die letzten anderthalb Tage lag ich völlig fertig mit Magen-Darm im Zelt.
Aaaaah, ein Albtraum! So was auf einem Campingplatz.
Ich war so unendlich froh und dankbar, dass meine Eltern dabei waren,die das gesunde Kind übernehmen konnten und bei der Apotheke Notfall Medikamente besorgt und Brühe und Tee gekocht haben. Die Heimreise am darauffolgenden Tag wäre ohne die Medikamente ein Desaster geworden.
Schweren Herzens sind wir also nach einer Woche die Rückreise angetreten. Dabei wurden Tränchen vergossen, hin und her diskutiert und gebetet, dass unser Auto nicht komplett voll gespuckt wird.
Wir haben die Fahrt nachhause ohne Zwischenfälle gemeistert.
Im Rückblick bin ich froh,dass wir uns dazu entschlossen haben. Ich bin immer noch nicht 100% ig fit und die Kinder mussten lange mit dem Essen aufpassen.
Doch von den Erlebnissen, der Sonne und dem Blickwechsel können wir immer noch zehren. Besonders, wenn hier zuhause der Regen ans Fenster trommelt, der Nebel über den Häusern hängt und ich mein zweites paar Wollsocken anziehe:
Wir hatten Sommer. Eine Woche satt!
Der Herbst darf kommen.
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