Hitzefrei

Der Planet schwitzt. In vielen Teilen des Landes herrscht Waldbrandgefahr und Dürre durch Trockenheit. Über andere Teile lese ist zerstörende Überschwemmungen durch sintflutartige Regenfälle.

Ich lese über das Aussterben von Tierarten. Anderswo lese ich von Insektenplagen.

Ich lese von umweltfreundlichen Autos, die das Klima weniger belasten sollen. Ich höre aber von anderer Seite, dass für die Gewinnung des Liziums in den Batterien der E-Autos den Ziegenbauern in Chile und Argentinien das Wasser abgezapft wird. Wassernot in schon geplagten Ländern. Und wir streichen unsere dicken Bäuche zufrieden, denn mit unserem "umweltfreundlichen" Fahrzeug haben wir ja, vermeindlich, unseren Beitrag zum Klimawandel geleistet.

Der Klimawandel: Erderwärmung, Trockenheit, Schmelzen der Pole und Rückgang der Gletscher, Überschwemmungen, Orkane und viele andere Wetterextreme und - katastrophen.

So viele Bedrohungen für den Planeten, für den Menschen, die Tiere und Pflanzen.
Mich überfordert das total. Was kann ich tun, um zu helfen?
Ich möchte doch, dass sich die Generationen nach uns, aber auch schon wir und unsere Kinder, hier wohl fühlen.
Ich möchte, dass die Pflanzen, nicht durch unseren Egoismus aussterben müssen.
Ich möchte, dass die Tiere, ob groß oder klein, nicht durch unsere Individualismusgedanken verdrängt und ausgerottet werden.

Was kann ich zur Rettung der Erde, dem Aufhalten des Klimawandels beitragen? Ich lese dazu gerade ein Buch von Jonathan Safran Foer "Wir sind das Klima". Das gibt mir nochmal einen anderen Blickwinkel auf das Thema. Er schreibt, dass, wenn wir nur zu einer Mahlzeit am Tag ein tierisches Produkt zu uns nehmen, wir - würden das alle Menschen tun - den Klimawandel enorm positiv beeinflussen!
So habe ich nun für mich und meine Familie beschlossen dieses Wagnis zu gehen und hoffe, dass sich uns schnell viele weitere anschließen. Wir essen zwar kaum Fleisch und noch weniger Wurst, lieben aber Käse aller Art, Butter, Eier und Sahne. Alles Produkte, die auch in Massentierhaltung hergestellt werden.

Das Thema ist sehr emotional für mich und ich habe Tage, da zieht es mich so tief hinunter. Wäre es nicht besser wir dürften jetzt schon bei Gott sitzen und müssten dieses Drama nicht live miterleben? Was sage ich wenn ich vor Ihm stehe? Ja, sorry, ich hatte eine Ahnung, wie wirs besser hätten machen können, aber die anderen haben auch nicht mitgemacht - ich bin also nicht schuld.

Doch, wir sind mit schuld. Jeden Tag.

Aber wir können zumindest täglich im Kleinen versuchen den Schaden zu minimieren, den wir Gottes Welt, dem Geschenk an uns antun. Wir können jetzt noch den Ausgang mit entscheiden. Das bedeutet aber Mut haben, alte Gewohnheiten abzulegen, alte Denkmuster zu hinterfragen; Engagement, um seine Mitmenschen aufzuklären; und vor allem Kraft als gutes Beispiel voran zu gehen.
Sind wir dazu bereit? - Bin ich dazu bereit?

Ich muss an das alte christliche Kinderlied von Detlev Jöcker denken.

" Wenn einer den Frieden beginnt, dann kann es geschehen, dass einer auf einmal den anderen hört und lernt ihn zu verstehen..."

Lasst uns den Frieden mit der Erde und seinen Bewohnern beginnen! Altes ablegen, Wege neu gehen und Mut haben einander zu zuhören.


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