Der Monat Juli ist gefühlt dahin geflogen.
Ich eile von einem Termin zum nächsten: Jugendweihe in Dresden, ein Online-Vortrag, Sommerfeste vom Kindergarten, der Schule und der Kinderkirche, Geburtstage und die Planung vom Kindergeburtstag meiner nun 10 Jährigen.
Es wurde uns nicht langweilig.
Auf der einen Seite habe ich es genossen und ausgekostet wieder Freunde zu treffen, die wir schon lange nicht mehr gesehen hatten. Wieder zu lachen, sich ohne Maske zu sehen,eine kurze verstohlene Umarmung.
Doch die vielen Treffen und Termine sind auch eine Herausforderung für uns. Plötzlich gibt es wieder mehr als nur Schule/ Kindergarten und uns als Familie.
Ja, es war eine harte Zeit, die letzten Monate. Und wir genießen es jetzt!
Noch.
So langsam brauen sich dunkle Wolken am Horizont zusammen. Wie hoch werden sie? Werden sie sich anderswo „abregnen“ oder erreichen sie uns mit voller Wucht?
Die vierte Welle.
Gemischte Gefühle:
Hoffnung. Sie wird nicht so gewaltig sein.
Zweifel. Wir tun zu wenig, auch ich,um sie zu bremsen.
Unser nun näher rückender Italien Urlaub Mitte August fühlt sich plötzlich nicht mehr gut an. Häufig antworte ich auf die Frage: Was macht ihr in den Ferien? Mit einem vorsichtigen und schuldbewussten Lächeln: Geplant ist Italien.
Eigentlich würde ich gerne sagen: Wir bleiben zuhause, wären aber gerne nach Italien, doch es ist so vernünftiger.
Ich habe keine Angst vor einer Ansteckung und ich hoffe, dass das Immunsystem meiner drei Kinder stark genug ist. Doch es fühlt sich der Gemeinschaft wegen nicht richtig an.
Wir tragen Verantwortung!
Ich möchte nicht die Verantwortung tragen, wenn es zur vierten Welle nach der Urlaubszeit durch die Reiserückkehrer kommt.
Auf der anderen Seite sehe ich Italien: das Land, die wunderbare Sprache und diese liebe und offene Art der Italiener vor mir (als Kind waren wir meist dort im Urlaub – damals wurde nur alle 2 Jahre Urlaub gemacht!). So gerne würde ich dort mal wieder hin.
Ich möchte meinen Kindern dieses Land zeigen, die bisher „ nur“ Schwarzwald und Elbsandsteingebirge kennen.
Ich möchte mit ihnen echtes italienisches Eis um die Wette schlecken und original italienische Steinofenpizza bei Sonnenuntergang mit Blick auf den Comersee essen.
Ich möchte hören wie den Kinder „Ciao bambini!“ zugerufen wird.
Ich möchte gerne sorgenfrei und ohne schlechtem Gewissen Urlaub machen.
Am liebsten ohne Corona.
So beginnen sich meine Gedanken unsinnig im Kreis zu drehen und der Fokus verrutscht. Statt zu beten und zu lauschen, vergleiche ich täglich die Inzidenzen und hoffe, jemand anderer nimmt mir meine Urlaubsentscheidung ab.
Aktuell ist es für mich noch ein ungelöste Situation und das einzige was mir einfällt nach all den Überlegungen:
Ich muss auf Gott vertrauen.
Ich muss Ihn fragen.
Ich muss beten.
Meist hilft das!
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