Herbstzeit – Quittenzeit
Der Herbst ist mir einer der liebsten Jahreszeiten. Auch wenn er bisher dieses Jahr eher trüb, nass und grau ist. Ich weiß, nun kann ich wieder Tee trinken, mit meinen Kindern Kekse backen und vor allem werden nun die letzten Früchte reif: Äpfel, Trauben und meine geliebten Quitten.
Der Duft von gekochten Quitten löst bei mir so starke, warme Kindheitserinnerungen wach. Meine Mutter hat die Quitten immer entsaftet und daraus Gelee, Saft und Quittenspeck gemacht. Das ganze Haus hat nach Quitte gerochen.
Und nun kann ich unser Haus nach Quitten riechen lassen.
Allerdings mache ich keinen Saft – da ich keinen Entsafter habe. Ich habe dieses Jahr wieder mein Quittenbrot gebacken und einige Gläser Quittenmus.
Beide Rezepte möchte ich euch weitergeben.
Quittenmus
Quitten schälen, entkernen und in Würfel schneiden.
Die Würfel in einen Topf geben und mit etwas Wasser zum Kochen bringen.
Meist sind die Quitten nach 5 Minuten weich und ich gebe noch etwas Zimtpulver dazu (ich habe gerade keine Zimtstange, diese gleich zu Beginn vor dem Kochen dazu geben und danach wieder heraus fischen).
Dann die Quitten zu einem Mus pürieren.
Ich gebe keinen Zucker dazu, dann könnten sie aber, je nach Sorte und Reifegrad dem ein oder anderen nicht schmecken. Da ich das Mus nicht nur zu Süßem, sondern auch zu Falafeln esse, brauche ichs nicht gesüßt.
Das Mus in heiß ausgespülte, saubere Gläser füllen und gut verschließen.
Dann die Gläser auf ein Backblech stellen und etwa 2 Fingerbreit Wasser in das Blech geben.
Das Blech in den Ofen und diesen auf 150 Grad einschalten (ich nehme immer – fast immer – Umluft), so lange drin lassen, bis das Wasser köchelt, dann noch ca. 5 Minuten.
Danach sollte das Mus einige Wochen/Monate ohne Schimmel halten. (Ich bin Einkoch-Anfängerin, ich beschreibe nur, wie ich es gemacht habe und bisher ist zumindest mein Apfelmus von diesem Jahr so noch nicht verschimmelt)
Quittenbrot
750 g Quitten gut waschen oder mit einem Tuch den Pelz abreiben – aus Bequemlichkeit lasse ich die Schale dran. Grob raspeln und mit
250 g Zucker vermischt über Nacht stehen lassen (abdecken, sonst kommen die Obstfliegen)
500 g Mehl (dieses Jahr nur Vollkornmehl) mit
1,5 Päckchen Backpulver in einer großen Schüssel mischen und die Quitten, die nun Saft gezogen haben sollten, dazu geben.
1 EL Kakao
Zimtpulver
250 g Sultaninen
200 g Haselnüsse (ganz) mit in die Schüssel geben und alles mit den Händen gut verkneten.
Meist muss ich noch Apfelsaft dazugeben, da die Quitten nicht genug Saft abgegeben haben. Den Teig möchte ich aber noch so fest haben, dass ich kleine Brotlaibe formen kann.
Die Laibe kommen auf ein mit Backpapier (Backmatte) ausgelegtes Blech und werden bei 170 Grad ca. 30 Minuten gebacken. Bitte prüft selber, wie lange euer Brot braucht. Denn jeder Ofen ist unterschiedlich und je nach Größe der Brote braucht es auch länger oder kürzer. Macht ihr aus den Teig nur zwei große Brote, braucht ihr etwas 60 Minuten.
Variante vom Quittenbrot:
Dieses Jahr habe ich bei einem Quittenbrot-Teig die Rosinen, die Nüsse und den Zimt weggelassen und statt dessen 250 g Kokosraspeln und 1 TL Tonkabohnenpulver genommen. Bin gespannt, wie es schmeckt.
Wie ihr seht lässt sich alles auch ganz anders backen. Da ich keine ganzen Haselnüsse hatte, habe ich dieses Jahr auch gehackte Mandeln genommen.
Viel Freude am würzigen Duft der Brote und dem frischen Duft von gekochtem Quittenmus!
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