Unsere Urlaubswoche in Sachsen liegt hinter uns und wir zehren noch von den Erlebnissen dort:
Den Wanderungen in der sächsischen Schweiz, dem Versorgen der Tiere auf dem Bauernhof und die Eindrücke vom 90. Geburtstag von der Uroma der Kinder mit alle den Verwandten.
Mit unseren Kinder konnten wir richtige Touren von mindestens 7 km wandern. 4 Tage jeden Tag Wanderungen, mein Mann und ich waren im Glück. Das hätten wir vor ein paar Jahren nie zu träumen gewagt, wieder so aktiv sein zu können – ohne Kinderwagen,ohne Tragetuch oder Bollerwagen – einfach wandern. Klar, mit allen Höhen und Tiefen, die Wandern mit Kindern mit sich bringen. Das Fazit unserer jüngsten: Ich gehe nie wieder wandern, wenn ich im Urlaub bin!
Trotzdem merken wir, unsere Kinder werden größer und wir Eltern etwas freier.
Und genauso wie unsere Kinder wachsen und älter werden, ist das auch bei der großen Verwandtschaft meines Mannes sichtbar gewesen. Ich war erstaunt, wie groß und erwachsen die Kinder z.T. geworden sind und wie grauhaarig und faltig die Cousins und Cousinen. Bei einem verstohlenen Blick in den Spiegel auf der Restauranttoilette muss ich zugeben: Auch ich bin grauhaariger und älter geworden – mein Dekolleté war auch schon faltenfreier.
Vielleicht liegt es daran,dass ich dieses Jahr 40 werde und der Tag des Geburtstags erschreckend näher rückt. Ich stelle fest, dass ich nicht mehr jung und knackig bin, mich ganz andere Alltagsthemen beschäftigen, auf Familienfesten ich nun die älteren Herrschaften versorge und die nächste Generation jung und hübsch im Kleid bewundert wird. Ich bin sozusagen aufgestiegen auf der Lebensleiter und andere sind nachgerückt.
Etwas wehmütig schaue ich der schon erwachsenen Großcousine meines Mannes nach. Mit so hohen Schuhen würde ich keine 2 m weit kommen und so ein enges Kleid habe ich seit über 10 Jahen nicht mehr gewagt anzuziehen. Doch meine Gedanken verfliegen sogleich als eine ältere Tante sie erwartungsvoll anspricht: "Und Kind, was willste nun studieren?" Der Blick der jungen Frau spricht Bände. Ich lächle und lehne mich entspannt zurück – meine Kinder spielen gerade selbstständig mit den anderen vielen Kinder. Es macht sich ein Gefühl der Freiheit breit. Wie gut, dass ich all diese Themen nicht mehr habe: Identität suchen und bestenfalls finden, beruflichen Weg gehen, Freundschaftsthemen, auch meine Glaubensfragen haben sich verändert, da ist mehr Sicherheit und Vertrauen gewachsen in den letzten 15 Jahren.
Es bleibt aber die Fragen: Was sind nun meine Schwerpunkte und wo ist mein Platz? Das Thema Familienplanung war in den 30ern vorrangig. Mit etwas Bauchkribbeln und freudiger Erwartung bin ich gespannt welche Themen die 40er mit sich bringen und welche Rolle ich darin spiele.
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